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Sicherheit – next level

23. August 2024

Geschäftsführer Andreas Ciborius

Interview mit Andreas Ciborius und Thilo Leuthner, Geschäftsführer CIBORIUS Security & Service Solutions GmbH

Die Welt ändert sich und mit ihr die Herausforderungen. Das gilt auch für die Sicherheitsbranche. Roboter, die zur Objektüberwachung eingesetzt werden, sind längst Standard. Zumindest für die CIBORIUS Security & Service Solutions GMBH aus Berlin. Auch KI spielt für das zukunftsorientierte Unternehmen eine große Rolle.

Wirtschaftsforum: Herr Ciborius, Sie sind Gründer des gleichnamigen Unternehmens, das sich mit anspruchsvollen Services rund um die Sicherheitsbranche in ganz Deutschland einen Namen für Qualität und Innovation gemacht hat. Wie kam es dazu?

Andreas Ciborius: Ich habe das Unternehmen 2006 gegründet; seitdem hat es sich stetig weiterentwickelt. Wir haben im Laufe der Zeit neue Gesellschaften gegründet, die nicht im personellen Sicherheitsbereich aktiv sind, sondern auch im technischen Bereich, in der Aus- und Weiterbildung; wir haben eine eigene Akademie und damit Mitarbeiter, die wir selbst ausgebildet haben, und eigene Lösungen entwickelt, diese montiert und vollumfänglich installiert und konfiguriert. Damit können wir Kunden als Komplettanbieter Wartung, Support und Lösungen aus einer Hand anbieten.

Geschäftsführer Thilo Leuthner

Thilo Leuthner: Eine besondere Dynamik brachte die Flüchtlingskrise 2015 in das Unternehmen. Damals stieg der Bedarf an Sicherheitspersonal für unterschiedliche Einrichtungen enorm. Die Anfragen kamen von einzelnen Regierungspräsidien in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg und es ging dabei nicht nur um die Bewachung von Flüchtlingsunterkünften, sondern auch darum, Alltagsprogramme zu integrieren. Für Sprachkurse oder Kinderbetreuungen wurde zum Beispiel pädagogisches Personal benötigt. Wir haben darauf aufgebaut und nach links und rechts geschaut, um in der freien Marktwirtschaft Unternehmen zu finden, mit denen wir zusammenarbeiten konnten.

Andreas Ciborius: Vor 2015 hatten wir Aufträge in kleinerem Stil; Objektschutz, Banken, Messen. Nach 2015 haben wir investiert, Personal aufgebaut und sind stetig gewachsen – immer mit dem Ziel, qualitativ hochwertige, moderne Lösungen für Kunden anbieten zu können und zukunftsorientierte Produkte und Prozesse einzusetzen.

Revierdienst bei CIBORIUS in Zusammenarbeit mit dem Robotermodell Go1 – so geht Revierdienst heute.

Wirtschaftsforum: Die anspruchsvollen Leistungen nehmen heute auch Botschaften, Ministerien und Global Player der Automobilindustrie in Anspruch. Gibt es etwas, das CIBORIUS anders macht als andere?

Andreas Ciborius: Uns ist wichtig, immer für den Kunden da zu sein. In der Führungsriege stehen wir bei Fragen und Problemen immer parat; damit setzen wir uns vom Markt ab. Durch die eigens entwickelte Applikationslösung mit vielen unterschiedlichen Funktionen, wie Echtzeiterfassung, Digitales Wachbuch, Mitarbeiterschulung/-einweisung, Reklamation usw. bilden wir viele wichtige Prozesse ab. Dadurch können wir Software unterstützt sofort auf Probleme oder Prozessstörungen reagieren.

Wirtschaftsforum: Wie sieht das Portfolio genau aus?

Thilo Leuthner: Ziel war immer, Qualität zu bieten, aber auch, Kunden mit einem breiten Leistungsspektrum zu unterstützen. Wir machen von Sicherheitsdienstenüber Veranstaltungen, Werkschutz, Personenschutz, Beratungen und Ausbildungen heute alles außer bewaffnete Geldtransporte. Geplant sind zudem Services an Flughäfen.

Wirtschaftsforum: Ein Thema, das die meisten Unternehmen umtreibt, ist der Fachkräftemangel. Wie geht CIBORIUS damit um?

Andreas Ciborius: In Deutschland gibt es in unserer Branche 12.000 unbesetzte Stellen. Wir wissen aus Erfahrung, wie schwierig es ist, Mitarbeiter zu finden, die unseren Qualitätsansprüchen genügen, die sich mit dem Unternehmen identifizieren und sich mit ihm verbunden fühlen. Von 50 Auszubildenden bleiben am Ende vielleicht 15 bis 20 über, der Rest bricht ab. Deshalb haben wir unsere eigene Akademie ins Leben gerufen, haben intern Prozesse entwickelt, um schon eine Vorauswahl zu treffen. Zudem arbeiten wir stetig an unserem bereits integrierten Mitarbeiterbindungsprozess.

Auszubildendentag bei CIBORIUS – das Unternehmen legt großen Wert auf eine fundierte Ausbildung, die über normale Standards hinausgeht.

 

GT.AI – die Tochtergesellschaft für Sicherheitstechnik mit eigenem Videoüberwachungsturm WatchDOME®.

 

Erste-Hilfe und Brandschutz, ein Teil des Portfolios der eigenen Ausbildungsakademie DASM.

Wirtschaftsforum: Gewinnt vor diesem Hintergrund die Digitalisierung an Bedeutung?

Andreas Ciborius: Ja. Wir arbeiten mit einer eigenen App, in der alles vernetzt ist, oder mit Überwachungsrobotern. Mit ihnen kann man viel mehr absichern als nur ein Objekt. Ein Roboter wird nie krank, hat nie Urlaub. Wir haben bereits 2018 mit einer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung und IT-Spezialisten an diesem Thema gearbeitet, weil wir hier die Zukunft sehen. Ein Roboter kann zwar umgetreten werden, aber er wird in Echtzeit von Kameras aufgenommen und eine zentrale Stelle kontaktiert direkt die Polizei. Ein Roboter kann mithilfe einer Wärmebildkamera versteckte Personen eher auffinden als ein Mensch. Insgesamt wird das Zusammenspiel von Mensch und Technik in Zukunft immer wichtiger werden. Wir bieten schon jetzt digitale Lösungen, um Zeit zu sparen und schnell zu reagieren. Das macht in der Form kein anderer Mitbewerber. 2021 wurde mit der Security Robotics ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert, das uns weiterhin als Partner auf diesem Weg begleitet. Der Einsatz von Robotics und KI ist ein Riesenmarkt.

Wirtschaftsforum: Wie soll es in Zukunft für CIBORIUS weitergehen?

Andreas Ciborius: Wir wollen unsere Sparten weiterentwickeln, unsere Präsenz in Deutschland festigen und den Schritt in das europäische Ausland wagen.

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